Tollkirsche
Atropa belladonnaSpasmolyse
Sinnesorgane
Atropin wirkt als
- Mydriatikum, stellt die Pupillen weit
Neurologie / Gehirn
Belladonna wirkt parasympathikolytisch/anticholinergisch über eine kompetitive Hemmung des neuromuskulären Transmitters Acethylcholin am Rezeptor und damit zur Aufhebung spastischer Zustände im Bereich des Gastrointestinaltraktes und der Gallenwege
- analgetisch/schmerzlindernd
- sedierend
- löst muskulären Tremor und muskuläre Rigidität (M. Parkinson) (Fintelmann et al.)
- Scopolamin-Pflaster gegen Reiseübelkeit
Kardiologie
Am Herzen wirkt Belladonna
- positiv dromotrop/beschleunigt die Überleitung im Atrioventrikularknoten des Herzens
- positiv chronotrop/beschleunigt die Herzfrequenz
Innere Medizin
Krampflösend im
- Bauchraum, Bauchkoliken
- Magenkolik bei einer Ulkuskrankheit: 5 Tropfen Extrakt in Kamillentee
- Gallenwege (Fintelmann et al.)
Hemmung der Sekretion
- der Speicheldrüsen
- der Belegzellen des Magens
Antiemetisch gegen
- Übelkeit und Erbrechen
Frauenheilkunde
Krampflösend
- Dysmenorrhoe/Menstruationskrämpfe
Psyche
In niedriger Dosierung liesen sich im Tiermodell
- Stressfolgen (Verhaltensalterationen, Leukozytenabfall,gastrische Läsionen) zurückbilden (Bäumler S)
Dosierung / Anwendungsform
Wurzel: Mittlere Einzeldosis beträgt 0,05 g, die maximale Einzeldosis 0,1 g, maximale Tagesdosis 0,3 g
Belladonnatinktur: Einzeldosis 0,5 – 2 ml 3 x tgl.
Exakte Dosierung ist wichtig, eine Zubereitung als Tee ist ungeeignet
Atropin wirkt als Notfallmedikament und Antidot bei Vergiftungen mit cholinerg wirkenden Substanzen (Cholinesterasehemmer wie z.B. Pflanzenschutzmittel oder chemische Kampfstoffe)
NOTFALL-Maßnahme: Salzwasser (1 EL Salz 1 Glas heißes Wasser) als Brechmittel trinken. Sofortige Magenspülung mit reichlich Wasser und Aktivkohle sowie temperatursenkende Maßnahmen, z.B. Umschläge mit nassen Tüchern, Bäder (keine fiebersenkende Mittel/Antipyretika). Im Exzitationsstadium können Valium oder niedrig dosierte Barbiturate gegeben werden. Als antidot werden 1 – 2 mg Physostigmin i. v. appliziert (Bäumler S)
Nebenwirkung / Kontraindikation
Nebenwirkung: Mundtrockenheit, Hautrötung, Herzklopfen, Wärmestau, Beschwerden beim Wasserlassen, Halluzionationen, Sehstörungen
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Verstärkung der anticholinergen Wirkung von trizyklischen Antidepressiva, Amantadin und Chinidin
Kontraindikationen: tachykarde Arrhythmien/schneller unregelmäßiger Puls, Prostata-Adenom mit Restharnbildung, Engwinkelglaukom, akutes Lungenödem, mechanische Stenosen im Magen-Darm-Trakt, Megakolon
Weitere Pflanzen aus dem Fachgebiet: Antiemetika
Wasserminze
Galletreibend und zentral beruhigend
Ingwer
verdauungsfördernd, entzündungshemmend
Hanf
Beruhigend, schmerzlindernd, berauschend
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