Hanf
Cannabis sativaBeruhigend, schmerzlindernd, berauschend
Sinnesorgane
Cannabinol und Cannabidinol senken den Augeninnendruck (THC ist dazu nicht nötig)
- Glaukom: CBD Öl
Neurologie / Gehirn
Zentrale Sedierung (hemmt die Freisetzung von Glutamat, Dopamin und GABA), antispastisch, analgetisch (die nozizeptive Transmission peripher und am spinalen Hinterhorn wird unterdrückt)
- Multiple Sklerose (antiataktisch), z. B. Sativex, seit 2011 für diese Indikation zugelassen
- ADHS: CBD Öl versuchen, wenn ungenügende Wirkung, evtl. mit THC versuchen: in kleinen Studien als wirksam erwiesen, mit Dronabiol, Sativex (Grotenhermen F 2017)
- Kopfschmerzen
- Migräne: dahinter kann sich ein Endocannabinoid-Mangel verbergen
- Schlafstörungen: CBD kann bei Durchschlafstörungen hilfreich sein; THC führt oft zu morgentlicher Benommenheit und Schläfrigkeit
- Restless Legs Syndrom:mit CBD und mit THC konnten Verbesserungen erziehlt werden (französische Studie 2017)
- Phantomschmerzen
- chronische Schmerzen sprechen besser auf Cannabinoide an als akute Schmerzen; THC hemmt die Weiterleitung der Schmerzen, verändert die Schmerzwahrnehmung, z. B. beineuropathischen (Nerven-)Schmerz; CBD ist eine Option bei durch Entzündung hervorgerufene Schmerzen
- Krebsschmerzen lindernd, z. B. mittels Sativex
- senkt die Krampftendenz bei Epilepsie durch Nicht-THC-Wirkstoffe (Di Marzo)
- Cannabis kann pro- und antikonvulsiv wirken, d.h. je nach Status des Gehirns Epilepsie-Anfälle auslösen oder verhindern. Der Wirkstoff Cannabiol ist für die Epilepsiebehandlung interessant. CBD konnte die Anfallsfrequenz bei 162 therapierfraktären Epilepsiepatienten um 37% reduzieren (LMU München)
- Schlafapnoe-Syndrom: Verbesserung um 33% durch THC (Dronabiol) (Uni Illinois)
CBD Öl schützt Nervenzellen und hemmt Entzündungen
- Alzheimer; bisher nur in Tierstudien positive Beeinflussung festgestellt
- Parkinson: CBD wirkt nervenschützend (neuroprotektiv); kann den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität verbessern; bei schweren störungen mit THC kombinieren, z. B. Sativex (israelische Studien 2017)
- Müdigkeit kann ein Symptom des Endocannabinoid-Mangels sein, mit Anandamid-Mangel (Russo E)
Kardiologie
Hanföl: (Gamma-Linolensäure) bewirkt
- Vasodilation, diese wiederum wirkt günstig bei
- Hypertonie
Zunahme der Herzfrequenz
Omega-3-Fettsäuren reduzieren die Bildung
- cholesterinbedingter Sklerose der Herzkranzgefäße (Rudat K-F 2017)
Innere Medizin
Hanfsamen:
100 g Hanfsamen enthalten
- 12 g Omega-3-Fettsäuren, in einem außerordentlich günstigen 3,75 : 1-Verhältnis (Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren). 100 g Fisch enthält 0,2 – 2,6 g Omega-3-Fettsäuren
- senkt erhöhten LDL-Cholesterin-Spiegel
- zur Prophylaxe gegen Arteriosklerose
20 ml Hanföl genügen um den Tagesbedarf der wichtigsten essentiellen Fettsäuren zu decken
3 Esslöffel Hanföl enthält 400 mg Omega-3-Fettsäuren, das entspricht dem Tagesbedarf (Rudat K-F)
CBD-Öl
- reduziert die Beschwerden bei Morbus Crohn und verbessert die Lebensqualität (Corcoran M 2018)
- Reizdarm-Syndrom: CBD wirkt entzündungshemmend, Studien wurden erfolgreich mit THC (Dronabiol) durchgeführt
- Übergewicht/Adipositas: CBD wirkt appetithemmend und beeinflusst den Fettabbau
Cannabis (THC) wirkt gegen Übelkeit bei
- AIDS
- Chemotherapie
- wirkt Appetit anregend Z. B. Dronabiol
Urologie
Verbesserung der Kontrolle über die
- Blasen- und
- Mastdarmfunktion
TEM: Hanfsamen Tee bei
- Blasenentzündung
- Harnröhrenentzündung
Frauenheilkunde
Krampflösend bei
- schmerzhafter Menstruation (Gamma-Linolensäure im Hanföl)
- PMS: tgl. 5 ml Hanföl
TEN: Hanfsamenöl einreiben um nach dem Abstillen die
- Milchsekretion einzuschränken
Die Gamma-Linolensäure wirkt günstig bei
- Wechseljahresbeschwerden (Rudat K-F)
Endokrinologie
- Aphrodisiakum
TEM: Hanfsamen Tinktur bei
- Sterilität
- Impotenz
Haut
Hanfsamen:
- Neurodermitis, tgl. ca. 20 ml Hanföl wirkt juckreizlindernd (Rudat K-F)
- CBD Öl hemmt die Entzündung und Juckreiz
CBD Salben und Cremes können bei
- Akne die Talgproduktion reduzieren, bei
- Psoriasis die überschießende Hornbildung bremsen, eine evtl. Entzündung der Gelenke reduzieren
Orthopädie / Rheumatologie
Hanfsamen: Hanfprotein dient dem
- Muskelaufbau
- rheumatoide Arthritis: tgl. ca. 40 ml Hanföl und CBD Öl lindert Entzündung, Schmerzen, Schwellung und Bewegungseinschränkung (nach Wanitschek/Vigl)
THC z. B. Nabilon, lindert Schmerzen, Ängste und Depression bei
- Fibromyalgie, zunächst CBD Öl versuchen (American College of Rheumatology 2011)
CBD:
- Fraktur/Knochenbrüche: in Tierstudien konnte eine verbesserte Neubildung von Knochengewebe festgestellt werden (Nach Wanitschek/Vigl 2018)
Immunologie / Allergologie
Antibiotisch
- bakterizid und bakteriostatisch bei Staphylokokken und Streptokokken
Cannabinoide (CBD) modulieren die Zytokin-Expression, wirken entzündungshemmend
- MS, z. B. Sativex; zusätzlich Hanföl und Hanfsamen für die Ernährung
- Colitis ulcerosa, Autoimmunkrankheiten
- Chronic Fatigue (CFS), auch hier spielen autoimmune Prozesse eine Rolle: CBD Öl, CBD-haltige Nutzhanf Tee
- Asthma: CBD Öl wirkt entzündungshemmend, z. B. CBD Liquids in E-Zigaretten; THC wirkt Bronchien erweiternd, z. B. Dronabiol
Hanf Samenöl:
- antiinflammatorisch (Alpha- und Gamma-Linolensäuren verhindern die übermäßige Produktion der entzündungsfördernden Arachidonsäure)
- Tumor hemmende Effekte konnten nachgewiesen werden (Hanföl)
Kinder
Es liegen keine Angaben vor
Psyche
Stimmungsaufhellend bei
- reaktiver Depression, jedoch bisher wenig erforscht; CBD-Produkte sind eine Möglichkeit; THC nur niedrig dosiert und vorsichtig einsetzen (nach Wanitschek/Vigl 2018)
Entspannt bei
- Angst, soziale Phobie (CBD Öl): kann Ängste lindern
- Stress (CBD Öl): Das Endocannabinoid-System regelt u. a. auch die Stressreaktion, auch Nutzhanf Tee ist wirksam
- Dauerstress: in einigen Staaten kann auch Cannabis indica (THC-haltig) zur Entspannung genutzt werden
- Sucht: Cannabis kann als Ausstiegsdroge genutzt werden (Opioid-Medikamente, Drogen, Alkohol); Cannabis wird besser vertragen (nach Wanitschek/Vigl2018)
- Raucherentwöhnung: CBD Öl lindert Entzugserscheinungen/wirkt entspannend; evtl. auchals CBD-Liquids
Dosierung / Anwendungsform
Hanföl: 3 Esslöffel tgl. entspricht dem Bedarf an Omega-3-Fettsäuren
CBD Öl: Tagesdosis 20 mg bis 200 mg; am besten selbst ermitteln
Rezeptursubstanz über das Betäubungsmittelgestz:
Dronabiol: therapeutische THC-Dosen zwischen 5 und 15 mg/Tag
Cannabis-Tinktur: 1 g Einzeldosis, 3 g/Tag
Nebenwirkung / Kontraindikation
Schwindel, Konzentrations-, Reaktions- und Wahrnehmungsstörungen, Gedächtnisverlust, Beeinflussung der Fahrtüchtigkeit, Bindehautreizung
Besonders ungünstig sind die Auswirkungen bei Jugendlichen (Haschischkonsum), da das Gehirn noch nicht ausgereift ist
Beim Mann: Absenkung des Testosteronspiegels, verminderte Spermatogenese, selten Gynäkomastie
Bei der Frau: bei regelmäßigem Konsum kann in der Lutealphase das LH unterdrückt werden, anovulatorische Zyklen sind möglich
Cannabis kann zu psychischer Abhängigkeit führen, die Gefahr einer körperlichen Abhängigkeit ist nicht ausgeprägt
Weitere Pflanzen aus dem Fachgebiet: Antidepressiva
Wassernabel, indischer / Gotu kola
Konzentration stärkend
Kava-Kava / Rauschpfeffer
Anxiolytisch / angstlösend
Rosenwurz
Adaptogen: erhöht die Stresstoleranz und Belastbarkeit
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