Kamille, echte
Matricaria chamomillaBei schmerzhaften Entzündungen, Überreizungen
Sinnesorgane
- Gereiztheit, überempfindlich
Innere Medizin
Magen:
- Pepsinsekretion wird gehemmt
- Bisabolol und Matricin wirken ulcusprotektiv
- Bei Ulcus ventriculi eine Rollkur durchführen: 30 Tr. Tinktur auf ein Glas warmes Wasser oder 2 Tassen starken Kamillentee auf nüchternen Magen trinken. Rücken-, Bauch- und beide Seitenlagen mehrmals wechseln (rollen) 5 – 10 Minuten lang. Mindestens 1 Woche täglich, dann jeden 2. Tag bis zur Beschwerdefreiheit
- wundheilungsfördernd
- Chamazulen und Matricin wirken entzündungshemmend
- Gastritis, u.U. mit Süßholz kombinieren,, z.B. Gastritol liquid oder Iberogast
- Helicobacter pylori
- Reflux, retrosternaler Schmerz, Sodbrennen
- Brechreiz
Bauch:
- Schleimhautentzündung
- nervöse, mit Blähung einhergehende Verdauungsbeschwerden
- entkrampfend
- Reizdarm
- Durchfall, hier auch als Einlauf, sonst als KamillenTee oder Tropfen, auch mit Birkenkohle Weleda oder Diarrhoesan (enthält Apfelpectin)
- Analfissuren
- Marisken
Frauenheilkunde
Entzündungen im Genitalbereich (brennen, Mißempfindung, Juckreiz) : als Sitzbad
Dysmenorrhoe: Tee trinken und Wärmeauflage
Haut
Bei Entzündungen:
- mindert proinflammatorische Mediatoren: Histamin, Serotonin, Prostaglandine
- antibiotisch gegen Strepto-, Staphylokokkoen, Trichomonaden
- antiviral
- leicht antimykotisch
- akuter und chron. rezidivierender Hautausschlag mit Neigung zu Superinfektionen
- Wundheilung fördernd, auch chirurgische Wunden, Schnittwunden, Ulcerationen
- Dermabrasio von Tätowierungen
- Gangrän
- Verbrühung 2. Grades
- furunkelähnliche Effloreszensen, große Pusteln
- Intertrigo
- Neurodermatitis: schuppend, juckend, Lichenifikation
- Windeldermatitis
- Milchschorf: z.B. Kamillosan 15 ml auf 10 Liter Bad oder Kamillenblütenpulver auf den Kopf streuen, Leinenmütze über Nacht aufsetzen
- reizlindernd, auch als Salbe; z.B. Sensicutan Salbe gegen Juckreiz
Immunologie / Allergologie
Antiphlogistisch (vergleichbar einem COX-2-Hemmer):
- Schnupfen: Inhalationen
- Mundschleimhautentzündung
- Zahnfleischentzündung
- Soor
- Lichen ruber planus
- Halsentzündung
Kinder
Wichtigstes Kindermittel, z.B. bei
- Konjunktivitis
- Sinusitis
- Stomatitis
- Zahnungsbeschwerden
- Unduldsamkeit gegenüber Schmerzen, schmerzempfindlich, in der D/C 12 – 30
- quengelig, nörgelnd, wütend, in der D/C 12 – 30
- oraler Candidose
- Magenbeschwerden
- Windeldermatitis
- Milchschorf
- Neurodermitis
- Wundbehandlung
Psyche
beruhigend bei
- innerer Anspannung
- Weinerlichkeit der Kinder
Dosierung / Anwendungsform
Bei Erkrankung des Magen- und Darm-Traktes 4 x tgl. einen Esslöffel der Droge mit 150 ml heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 5 – 10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Jede Tasse frisch zubereitet ungesüßt, langsam und schluckweise zwischen den Mahlzeiten trinken. Bei stärkeren Beschwerden durch die Tinktur ergänzen
Durchfall mit Gärungsdyspepsie:
Kamillenrollkur mit Leinsamenschleim:
5 EL Kamille mit 1 L heißem Wasser übergießen, 5-10 Min. ziehen lassen, abseihen. Diesen Tee mit 10-15 ml Kamillentinktur verstärken, in einer Thermoskanne aufbewahren. Leinsamenschleim aus 3 EL Leinsamen in 1L Wasser 15 Min. kochen und abseihen. Den Schleim mit dem Tee versetzen
Prozedur siehe u. Magen: Ulcus ventriculi Rollkur
Die psychischen Symptome reagieren besser auf eine homöopathische Zubereitung
Nebenwirkung / Kontraindikation
Nicht langfristig anwenden
Keine Nebenwirkungen bekannt
Weitere Pflanzen aus dem Fachgebiet: Antiphlogistika
Wasserdost
Immunstimulanz
Wasserhanf, durchwachsener
antiviral
Bittersüßer Nachtschatten
Bei chronischen Ekzemen mit Anomalien des Stoffwechsels
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