Kümmel

Carum carvi
Hauptwirkung

Karminativ, krampflösend

Kardiologie

  • Roemheldsyndrom
  • Brust- und Herzschmerzen
  • Beklemmungsgefühle bis hin zu Panikattacken durch Magen- und Darmgase

Innere Medizin

Fördert die Sekretion des Magensaftes

  • appetitanregend

Fördert die Durchblutung von Magen- und Darmschleimhaut
Wirkt antientzündlich, immunmodulierend und entkrampfend auf den Darm

  • Carvon wirkt spasmolytisch auf die glatte Muskulatur des Darms
  • lokale Stimulation der Magenschleimhaut, was den Vagusnerv aktiviert und zu einem Anstieg des Magentonus und der rhythmischen Kontraktion führt, mit Entweichen der Luft aus dem Magen (Schilcher H 1986)
  • gegen krampfartige Schmerzen im Magen-Darm-Bereich durch verminderte Nervenerregbarkeit (Goncalves JC 2008)
  • Völlegefühl
  • Reizdarm, in Form von Kapseln (mit Pfefferminzöl) einnehmen oder extern: Kümmelöl Leibauflage (Kneipp)
  • entblähend durch Senkung der Oberflächenspannung des Magen- und Darmsaftes: z. B. Carmenthin Kaps. (enthält noch Pfefferminzöl)
  • Kümmel verhindert Gärungsprozesse im Darm (Madejsky M)
  • reduziert die Schaumbildung (Harries N et al 1972)
  • nach Antibiotika, wenn die Darmflora gestört ist, es zu Blähungen und klebrigen Stuhl kommt (Madejsky M)
  • nach Operationen unter Vollnarkose schnellere Wiederaufnahme der Darmmotilität (Yousefi SS et al 2019)
  • Aktivierung der Epithelzellen von Dünn- und Dickdarm (Krueger D et al 2020)
  • nach der Einnahme von Kümmelöl bilden sich weniger anormale Zellen in der Darmschleimhaut, welche als Vorstufe von Polypen und Darmkrebs gelten
  • unterstützt die Heilung bei Kolitis (Keshvaraz a et al 2013)
  • regt Magensaftbildung und Bauchspeicheldrüsensekretion an
  • unterstützend bei Diabetes Typ 2
  • leicht cholesterinsenkend
  • die Gallenblase wird entspannt (50 mg Kümmelöl)
  • 1 TL Kümmel enthält 2 g Ballaststoffe, dies entspricht 10% des Tagesbedarfs
  • Kümmelfrüchte kauen – gibt frischen Atem, auch nach Knoblauchgenuss

Frauenheilkunde

  • Krampfhafte Periodenschmerzen
  • bei zu geringer Muttermilchbildung (Galaktagogum) (TEN)

Immunologie / Allergologie

Antimikrobiell

  • Kümmelöl hemmt das Wachstum von Bacteroides fragilis und Chlostridium ssp. ohne die Darmflora negativ zu beeinflussen
  • fungizid, stärker als Nystatin (Wichtl M 2002)
  • antibakteriell bzw. antimikrobiellgegen B. subtilis, B. cereus, Pseudomonas aeruginosa, Candida albicans, E. coli, Saccharomyces cerevisiae, Aspergillus niger, Shigella dysenteriae, Vibrio cholerae, Staphylococcus aureus, Salmonella enteritidis, Micrococcus luteus, Proteus mirabilis, Pseudomonas tolaasii, sowie bei Dermophyten (ESCOP 2019

Flavonoide:

  • antioxidativ

Kinder

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Kümmelöl nur äusserlich einzusetzen

  • bei Blähungen Kümmelöl 10% auf die Bauchhaut auftragen und einreiben oder innerlich als Tee
  • Blähungskoliken

Tee: 1TL Kümmelsamen mit einer Tasse Milch brühen, abkühlen lassen und schluckweise trinken lassen

Kümmel verbessert die Verdaulichkeit von Muttermilch und mindert daher die Dreimonatskoliken; mit Melissenöl WALA den Bauch einreiben, evtl. noch Carvum carvi Kinderzäpfchen einführen (Süßmuth A))



Dosierung / Anwendungsform

Tagesdosis:
Tee: 1,5 – 6 g der Früchte bzw 1 TL frisch zerstoßen, mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 5 – 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, 3-mal täglich 1 Tasse
Kapseln mit Pfefferminzöl: 2 x tgl. 1 Kapsel; z. B. Euminz; Kümmelöl mit Pfefferminzöl: Carmenthin tgl. 2 Kapseln einnehmen
Kümmelöl Leibauflage: ätherisches Öl 2 %ig mit erwärmter Leibauflage, täglich für 30 Minuten über 3 Wochen anwenden

Nebenwirkung / Kontraindikation

Nicht bekannt

Das Öl nicht langfristig in hoher Dosis einnehmen



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