Ackerschachtelhalm

Equisetum arvense
Hauptwirkung

Der Siliciumgehalt macht Ackerschachtelhalm zu einer Nieren- und Bindegewebe regenerierenden Pflanze. Blutstillend

Sinnesorgane

 

  • Konjunktivitis: innerlich und als Augenbad
  • Lidrandentzündung/Gerstenkorn: Gesichtsdampfbad oder Umschlag
  • Formstörungen der Hornhaut und der Augen allgemein, z.B. Hornhautverkrümmung, Umschlag auf die Stirn
  • Schielen: Umschlag auf die Stirn, längere Zeit, klärt die Sinnesorgane

Neurologie / Gehirn

In der französischen Naturheilkunde als Nervinum, zur Entgiftung des Nervensystems und zur Stimmungsaufhellung genutzt

  • antinozizeptiv, analgetisch

Kardiologie

Entwässernd bei:

  • Brustfellödem (add on)
  • Herzbeutelödem (add on): 6 Tassen 6 Tage lang schluckweise trinken

Ackerschachtelhalm wirkt blutstillend und kapillarabdichtend:

  • bei Nasen-, Lungen- und Hämorrhoidenblutung
  • Bluterbrechen, Ursache klären!
  • Anämie nach Blutung
  • verbessert die Elastizität der Gefäße, auch bei Varizen

Innere Medizin

  • Ulcus ventriculi: den Tee kalt und löffelweise einnehmen, als add on – Maßnahme, evtl. mit Salbei die Wirkung verstärken
  • bei übermäßiger Magerkeit
  • Durchfall
  • Entzündungen der Darmschleimhaut, Blähungen
  • Typhus, add on
  • Isoquercitrin wirkt hepatoprotektiv

In der Lunge:

  • chron. Bronchitis
  • Pleuritis
  • erhöht die Resistenz und Vitalität des Lungengewebes
  • Asthma

Urologie

Der Ackerschachtelhalm wirkt harntreibend

  • diuretisch, zum Durchspülen der Nieren
  • bei Entzündung der ableitenden Harnwege
  • antibakteriell, starke Hemmung von E. coli. Ansiedlung, jedoch nicht antibiotisch (vgl. Bruchkraut)
  • durch Stabilisierung der Schleimhäute können die Bakterien nicht in das Gewebe eindringen
  • Nephritis mit Albuminurie
  • Pyelitis
  • unterstützend bei Scharlachnephritis
  • Nierenschmerzen wegen Nieren- und Nierenbeckenentzündung: Wickel mit Ackerschachtelhalmabsud auf die Nierengegend
  • regt die Harnsäureausscheidung an ohne die Niere zu erschöpfen
  • Nierengrieß
  • bei Nieren-Insuffizienz; TCM: “stärkt das Nieren-Yin und Jing (= Essenz)”
  • Hämaturie
  • rezidivierende/wiederkehrende/chronische Blasenentzündungen
  • Blasenentzündung, schmerzhafte
  • chronische Blasenreizung mit Harndrang, “schwache Blase”, Reizblase
  • Blasenkrampf: warme Umschläge
  • Prostataadenom mit schmerzhaftem Harnverhalten: heiße Sitzbäder
  • Bettnässen, mit Johanniskraut, 1 – 2 Tassen abends trinken

Frauenheilkunde

  • Bei zu starker Regelblutung: Ackerschachtelhalmtee 10 Min. kochen
  • Unterleib stärkend: Zinnkrautwein: Ackerschachtelhalm bzw. Zinnkraut zerstoßen und in Wein ansetzen, 14 Tage lang tgl. ein Likörglas trinken
  • Parametropathia spastika (oft mit Kreuzschmerzen verbunden)
  • Pelvipathia vegetativa; TCM: “löst Chi-Stagnation im unteren 3E “
  • Scheidenpilz, wenn Nystatin nicht dauerhaft hilft (Madejsky)
  • Myome, versuchsweise geben zur Stärkung der Strukturkraft; als tägliches Sitzbad mit Zinnkrautabkochung (Madejsky)
  • Ausfluß: je 1 TL Ackerschachtelhalm und 1 TL Schafgarbe in 1/2 Liter Wasser aufbrühen, 14 Tage lang trinken

Haut

Ackerschachtelhalm wirkt adstringierend und wundheilend:

  • ein Grundmittel bei allen Hautleiden
  • bei schlecht heilenden Wunden, Waschungen
  • Dekubitus
  • Herpes simplex
  • Psoriasis
  • Pilze, add on
  • Ulcus cruris: 20 Min. Bad bei 35 ° C
  • Ausheilung von Akne, Abszeß etc. als Nachkur, akut eher Wiesengeißbart
  • chron. juckender Hautausschlag: als Auflage, Wickel, Waschung und als Bad
  • Frostbeulen: Bad oder Umschlag (Bäumler S)
  • juckende Kopfhaut; als Abkochung 1 : 1 mit Apfelessig mischen, 2 Tage “reifen” lassen, zum Waschen der Kopfhaut
  • borkig-eitrig-grindige Ekzeme
  • Alterswarzen, innerlich zur Gewebereinigung
  • Pemphigus vulgare
  • Schweißfüße: nach dem Waschen mit Ackerschachtelhalm Tinktur einreiben und morgens nüchtern eine Tasse Tee trinken
  • eitriges Nagelgeschwür/Nagelbettentzündung: Fingerbad (Bäumler S)
  • brüchige Nägel mit Längsrillen (TCM)
  • Lupus, Bartflechte: gebrühtes Kraut in dünnes Tuch schlagen und auflegen
  • Kopfschuppen: tgl. Haarspülung mit warmem Ackerschachtelhalmtee, im Wechsel mit Brennesseltee

Silicium ist wichtig für

  • Haut und Haare
  • und das Mesenchym: Gewebe straffend, z.B: 10% Tinktur zum einreiben

Orthopädie / Rheumatologie

Ödeme:

  • statische und posttraumatische, 6 Tassen tgl. 6 Tage lang schluckweise trinken
  • gedunsenes Gewebe
  • morgentliche Gesichtsschwellung
  • Gelenkergüsse

Bei:

  • überlasteten Gelenken: Umschlag 1 Woche lang
  • Ablagerungen in Gelenknähe, meist übersäuert und verschlackt
  • Wiederaufbau der Gelenke; u.U. mit Salomonsiegel
  • Kniegelenksarthrose, innerlich und Wickel
  • Schleimbeutelentzündung: Umschlag 1 Woche lang
  • Rheuma
  • senkt den Harnsäurespiegel
  • entsäuert
  • Gicht
  • Bindegewebsschwäche

Alle Wirbelsäulenbeschwerden können unterstützend mit Ackerschachtelhalm behandelt werden

  • Halswirbelsäulensteife: als Bad
  • Bandscheiben regenerierend: Tee und Bad
  • Zellulitis
  • Bänderschwäche
  • Osteoporose (Silizium/Ensäuerung)
  • Skoliose, Ackerschachtelhalm wirkt über die Nieren auf den Mineralhaushalt
  • Bruchleiden: Nabel- und Leistenbruch, das Gewebe unterstützend
  • Mastdarmvorfall: Sitzbad zusätzlich mit Eiche und Salbei
  • Fersensporn: gebrühtes Kraut über Nacht auflegen, tagsüber mit Rizinusöl einmassieren
  • gut für Sportler: gewebefestigend, leistungssteigernd und den Stoffwechsel des BGW anregend

Immunologie / Allergologie

Antioxidativ, antiinflammatorisch

  • Sinusitis, schmerzhafte: Umschlag mit Lehmbrei, der mit Ackerschachtelhalmabsud angerührt wird
  • chron. Schnupfen mit Polypenbildung an Gaumen und Hals
  • Husten durch Schleimfluss aus den Nebenhöhlen (Culpeper)
  • Zahnfleisch- und Zahnwurzelbehandlung, add on: mit Tee gurgeln
  • Fisteln und lockere Zähne: mit Preßsaft oder Absud einreiben
  • Mandeln vergrößerte: mit Tee gurgeln

Kinder

Bindegewebe stärkend

  • bei Hernien (Wood)


Geriatrie

Ackerschachtelhalm ist wichtig in der Geriatrie:

  • Silicium hält das Gewebe elastisch
  • stärkt das Bindegewebe: trinken und als Bad
  • stärkt die Knochen bzw. verbessert die Elastizität
  • für die Gefäßelastizität, bei Neigung zu Hämatomen

Psyche

Psychische Probleme die “an die Nieren gehen” und evtl. mit Nieren- oder Nebennierensymptomen einhergehen
Die Nieren-Psyche:

  • Wahn, Tobsucht (nach Wagner-Jauregg): unterstützend 2 x tgl. 1 Tasse Tee zusätzlich mit Schafgarbe und evtl. Brennnessel

Dosierung / Anwendungsform

Tee: 1 TL Kraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten köcheln und weitere 10 Minuten ziehen lassen; oder 10 – 12 Std. mit kaltem Wasser stehen lassen und dann kurz erhitzen; tgl. 3 – 5 Tassen
Für ein Sitzbad: 1 Handvoll 20 Minuten kochen, 1/4 Std. baden, 3 x pro Woche
Equisetum 10% Tinktur, für externen Gebrauch
Dragees, Tabletten, Kapseln, Tropfen, Presssaft

Nebenwirkung / Kontraindikation

Keine bekannt



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