Arnika

Arnica montana
Hauptwirkung

Hemmt Entzündungen und steigert die Durchblutung

Sinnesorgane

  • Augenhämatom: Salbe
  • Augendurchblutung: Augentropfen, z.B. Weleda

Neurologie / Gehirn

  • Schwindel, Kopf wie “eingenommen”, matt, Kopfschwere: Einnahme in homöopathisch potenzierter Zubereitung ist besser verträglich (z.B. in D6-12)
  • Neuropathie (Schmerzen der Nervenendigungen): Salbe

Kardiologie

Vergrößert das Schlag- und Minutenvolumen

  • Altersherz, “zitterndes Herz”: Arnika D3, oral
  • akute Herzschwäche: 5 – 10 Tropfen der Tinktur mit Wasser verdünnt  (Weiss R F)
  • Herzkraft stärkend (positiv inotrop): Arnika D3, oral

Nicht bei hyperkinetischen Herzbeschwerden, Arnika ist ein Herzexzitans, ein belebendes Arzneimittel
Puls und Atem werden gesteigert

  • Angina pectoris, Zunahme des Koronardurchflusses (Fintelmann et al.)
  • der periphere Gefäßwiderstand wird vermindert
  • verbessert die periphere Durchblutung
  • Gefäßkrampf: verdünnte Tinktur einreiben
  • Krampfadern, Gefäßentzündung (Phlebitis): Arnika-Feuchtverband (Wilkens/Meyer  2018)
  • oberflächliche Venenentzündung und daraus folgende Venenschwäche (Fintelmann et al )
  • Blutplättchenverklumpung wird verhindert (Wilkens et al 2018)

TCM: tonisiert Herz-Yang und Herz-Blut

Innere Medizin

Die in Arnika enthaltenen Pflanzensäuren fördernd den

  • Gallefluss
  • entgiften die Leber durch erhöhte Serum-Enzym-aktivität (Wilkens et al 2018)

Frauenheilkunde

Bei Entzündung

  • Eierstockreizung, chronischer: Arnika D6 oral oder s.c.
  • Entzündung am Scheideneingang und im Dammbereich: Salbe/Gel (M)
  • Juckreiz und Schwellung im Genitalbereich: Combudoron

Endokrinologie

Der Genitalbereich wird vermehrt durchblutet:

  • Aphrodisiakum (Hildegard-Medizin)

Haut

  • Insektenstich: Arnika-Wundtuch Weleda
  • Verbrennung: Combudoron Gel (Arnika/Brennessel); Sehr gut wirksam!
  • Furunkulose: Salbe
  • Phlegmone: Salbe
  • schlecht heilende Wunden; wenn Arnika nicht vertragen wird kann man der Ringelblume (Calendula) den Vorzug geben
  • Unterschenkelgeschwüre (Ulcus cruris): Arnika-Feuchtverband
  • Haarwachstum fördernd: Salbe
  • Hypopigmentation (Wilkens et al 2018)

Orthopädie / Rheumatologie

Durchblutungsfördernd:

  • bei Prellungen und Schwellungen: Salbe (auf Korbblütlerallergie achten)
  • Verstauchung, Subluxation, z. B. Arnika-Wundtuch WALA
  • Zerrung
  • Quetschung, auch Finger und Nägel. z.B. in Form von Retterspitz
  • Hämatom/Bluterguss
  • Frakturödem: als Salbe
  • rheumatische Muskel- und Gelenkbeschwerden, rheumatoide Arthritis. Wenn eine Durchwärmung und Anregung des Gewebes gewünscht wird: Arnika e floribus W 5 % Oleum WALA
  • Fibromyalgie
  • Muskelkater: Arnika Öl einreiben und wärmen

Schmerzlindernd bei:

  • Rückenschmerzen
  • Schulterschmerzen
  • Hexenschuss wirkt
  • Arthrose

Faradiol wirkt

  • entzündungshemmend
  • abschwellend
  • antimutagen

Bei

  • Erschöpfungszuständen nach körperlicher Überanstrengung: Arnika-Tinktur oral (Bäumler S 2017)

Immunologie / Allergologie

Antiphlogistisch, antibakteriell (Thymol, Helenalinester), antimykotisch (Thymol)

  • Lymphangitis: Salbe

Hemmt:

  • Leukozytenchemotaxis
  • Freisetzung und Aktivität von lysosomalen Enzymen
  • Freisetzung von Histamin aus Mastzellen
  • Freisetzung von Serotonin aus Thrombozyten

Die entzündungshemmende, d. h. der Zytokin supprimierende Effekt von Arnikatinkturen, wirkt einer

  • Kontaktallergie entgegen (Merfort 2010; siehe auch Lasch et al 2008)

Arnifolin (in Blüten und Blättern enthalten) wirkt toxisch auf

  • Bakterien
  • Pilze
  • Würmer und andere Parasiten (Wilkens/Meyer/Mandera 2018)

Helenalinester wirkt entzündungshemmend  gegen

–         Leukämie

  • Staphylococcus aureus
  • MRSA (multiresistenter Staphylococcus aureus) (Wilkens/Meyer/Mandera 2018)

Entzündungshemmend:

  •  Schleimhaut von Mund- und Rachen: Mundspülung (Wilkens 2018)
  • Heiserkeit bei Sängern: Mundspülung
  • Halsentzündung: 5 – 10 Tropfen der Tinktur auf 1 Glas warmes Wasser zum gurgeln
  • Raucherkatarrh mit Räusper- und Hustenreiz, wegen gestörter Schleimhautdurchblutung: dto. 5 – 10 Tropfen zum gurgeln

Kinder

Arnika ist auch (bei Beachtung der Dosierung!) für Kinder gut geeignet, besonders zur Wund- und Verletzungsbehandlung



Dosierung / Anwendungsform

Vorsichtige Dosierung: äußerlich am besten als Salbe, innerlich in homöopathischer Zubereitung

Dr. Weiss (1985): “Man  kann, wie es schon Goethe tat, einen frischbereiteten Arnikatee langsam schluckweise trinken, zubereitet aus ein bis zwei Teelöffel der Arnikablüten. Oder fünf bis zehn Tropfen der Arnikatinktur mit etwas Wasser verdünnt.” Die dosis zu Beginn niedrig halten, d.h. stark mit Wasser verdünnen

Arnikasalbe 30 % Weleda

Arnika-Wundtuch WALA

Arnikaessenz WALA (20%)
Die Tinktur wird 3 – 10-fach mit Wasser verdünnt
Mundspülung: 10-fache Verdünnung
Arnika-Öl für die Massage

Nebenwirkung / Kontraindikation

Eine längere Anwendung auf geschädigter Haut kann Hautentzündungen und Ekzeme hervorrufen; bei hoher Konzentration sind auch toxisch bedingte Hautreaktionen mit Bläschenbildung bis zur Nekrotisierung möglich; das lässt sich vermeiden, indem man die Arnikatinktur nur stark verdünnt anwendet(Meyer 1999) und die persönliche Empfindlichkeit beachet
Kontaktallergien sind selten. Kontaktallergie wurde bei 213 getesteten Personen bei einer Person festgestellt (Merfort I 2010)
In der Verdünnung von 1:4 wirkt die Tinktur antiallergisch
In der Schwangerschaft kann Arnika zum Abort führen (ein Fallbericht)



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