Berberitze, Wurzelrinde
Berberis vulgarisAnregende Wirkung auf die glatte Muskulatur des Bauchraumes
Sinnesorgane
Berberin als Augentropfen
- bei Konjunktivitis
- bei Blepharitis/Lidrandentzündung: Wattebausch mit einem leichten Aufguss tränken und auflegen
- Gerstenkorn
TCM: “gegen Hitze und Röte der Augen”
Neurologie / Gehirn
Wurzelrinde:
- unterstützend bei Opium- und Morphinentzug
- bei Kopfschmerzen der “Hämorrhoidarier”
- Migräneneigung bei Galleproblematik
TCM: bei Kopfschmerzen, Gefühl “als würde der Kopf zerplatzen”, Reizbarkeit, Müdigkeit
Kardiologie
Wurzelrinde:
- Blutdruck senkend und Galle anregend
- Puls beruhigend
Innere Medizin
Berberin (Wurzelrinde) wirkt cholezystokinetisch:
- bei ungenügender Gallebildung, Gallenstau, Gallensteine, Gallenkolik
- wirkt krampflösend auf die Muskulatur der Gallenblase
- fördert die Fettverdauung (Vogel H H)
- Obstipation aufgrund ungenügender Gallebildung
- Ikterus durch Gallensteine (Kneipp S): Berberitzen-Wurzel Tee
- Leberschwellung, Hepatitis (Kneipp S): Berberitzen-Wurzel Tee
- Hämorrhoiden
- allgemein: antidyskratisch, d.h. Mesenchym reinigend
Urologie
TEM: bei der Harnsauren Diathese
- Nierensteine, Kolik
- Blasengries und Nierensteine (z.B. Juniperus/Berberis Kapseln) (Vogel H H)
- Gicht
- Rheuma
- Arthritis
- zur Harnsäureausscheidung, die Urtinktur 3 x tgl. ca. 12 Tropfen einnehmen
- leitet Schwermetalle und Harnsäure aus
Frauenheilkunde
Bei Stauungen im Unterleib (Madejsky M):
- Myome, z.B. Berberis/Uterus comp. Globuli als Injektion 2 x pro Woche s.c. im Bauchraum injizieren und 2 x tgl. 10 Globuli einnehmen (Vogel H H)
TCM: “löst Chi- und Blutstagnation, speziell im unteren Dreifachen Erwärmer”
Haut
Bei Psoriasis:
- ist Berberis aquifolia, die Mahonie gebräuchlich; als Urtinktur, diese ist auch Leber stärkend
Immunologie / Allergologie
- Berberin hat spezifische Wirkung gegen den Erreger der Leishmaniose/Orientbeule: als Injektion
- Wurzelextrakt ist Wirksam gegen Streptococcus pyogenes und – mutans, E. coli, Chlamydien, Amöben (K-P Lattè 2007)
- Beeren: durch das Vitamin C: Steigerung der Abwehr
Kinder
- Diarrhoea scrofulosa infantum
Psyche
- geistig-seelisch und körperlich am Boden (Wood)
- stumpfsinnig (Wood)
Dosierung / Anwendungsform
Tee: 2 g bzw. 1 gehäufter Teelöffel Wurzel auf 250 ml Wasser bzw. 1 TL Wurzel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, 2 – 3 Tassen tgl. trinken
Tinktur: 3 x 12 Tropfen tgl.; z.B. Araniforce arthro Tropfen (mit Urtica urens, Koloquinte D4 und Toxicodendron quercifolium D2) oder
Rheuma-pasc (+ Bryonia, Colch. D1, Rhus tox. D3, Thuja D1, Ledum D2, Dulc. D3, Ulmus camp. D3, Na-nitr. D3, China D3)
Nebenwirkung / Kontraindikation
Bei Überdosierungen, über 4 g tgl.:
Nasenbluten, Benommenheit, Durchfall
Vorsichtige Dosierung bei Reizdarm und Gallenkoliken, z.B. D2 – D4
Kontraindikation:
Nicht in der Schwangerschaft, wegen der Uterus stimulierenden Wirkung
Nicht bei fieberhaften Nierenentzündungen
Inhaltstoffe
Weitere Pflanzen aus dem Fachgebiet: Augenheilkunde
Heidelbeere
Adstringierend, antiseptisch, antiemetisch
Steinklee
Antiexudativ (Abfluss verbessernd bei entzündlichen Stauungsödemen), abschwellend, adstringierend
Baldrian
Abnahme der Hyperreaktivität des Nervensystems auf Sinnesreize Schützt die Großhirnrinde vor Reizüberflutung Wirkt als GABA-Wiederaufnahmehemmer, auf Benzodiazepin-Rezeptoren
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