Süßholzwurzel

Glycyrrhiza glabra
Hauptwirkung

Durch die Bindung von Glycyrrhizinsäure an Corticoidrezeptoren wird der Abbau von Corticoiden gebremst: entzündungshemmend

Neurologie / Gehirn

  • Antientzündlich

Innere Medizin

Entzündung hemmend:

  • Hepatitis C
  • Sodbrennen
  • Blähungen, Völlegefühl
  • hemmt das Wachstum des Helicobakter pylori
  • Gastritis
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür: Mukosaschutz vor Säuren
  • z.B. Aspirin-induzierte Geschwüre
  • hartnäckige Verstopfung: 1:1 mit Angelikawurzel mischen

Glabrin schützt vor LDL-Oxidation

A. Wittig: Süßholz ist glukuronsäurehaltig, wichtig für die Entgiftungsfähigkeit des Organismus

TEN: bei Appendizitis (add on)

TCM: Qi-Tonikum, milzstärkend

Endokrinologie

Hormonelle Wirkung:

  • adrenerg stimulierend
  • adrenerg tonisierend
  • der Effekt der körpereigenen Hormone Hydrocortison und Aldosteron wird verstärkt
  • östrogenartig
  • Stress mindernd

Haut

Bei:

  • Juckreiz
  • Insektenstich
  • Sonnenstich
  • Neurodermitis: Gel (Buner)
  • Knöthchenflechte (Lichen ruber planus) (Buner)

Orthopädie / Rheumatologie

  • Cellulite:
    Salbe mit 2,5% Glycerrhizinsäure reduziert cutanes Fettgewebe (Minus Adip) durch Hemmung der cutanene Cortisolbiosynthese. Cortisol führt zu vermehrtem Größenwachstum der Fettzellen (Uni Padua)

Immunologie / Allergologie

Summarische Wirkung der verschiedenen Inhaltsstoffe:

  • Leukozytenwanderung zum Entzündungsherd wird gehemmt: antiinflammatorisch
  • antioxidativ
  • thymusstimulierend
  • immunmodulierend: reduziert erhöhte Interferon-Gamma-Spiegel und lässt die Konzentration ansteigen. falls sie zu gering ist
  • immunstimulierend: regt die Interferonproduktion an, stimuliert Phygozytose
  • stärken die Interleukin-10 (IL-10)-Produktion (=antientzünlich, Downregulierung anderer Zytokine, blockiert die NF-kB-Aktivität)
  • erhöht die immunstimulierende Wirkung von Echinacea purpurea
  • antiviral: gegen Herpesviren und Windpocken, Epstein-Barr-Virus, Influenza A, Zeckenenzephalitis (in vitro)
  • antibakteriell: Helicobacter pylori, Salmonella typhi
  • Hustenreiz stillend, auswurffördernd
  • bei Heiserkeit
  • Bronchialkatarrh
  • Bronchialasthma, Pneumonie
  • antimykotisch
  • antihistaminisch, antiallergisch
  • antihepatotoxisch
  • Zahnbelag und Kariesbildung wird reduziert durch geringere Säurebildung: Süßholz kauen
  • bei bakteriellen Erkrankungen des Zahnfleisches
  • bakterielle Magen-Darm Infektionen
  • bei Ulcerationen
  • schützt die Mitochondrienfunktion
  • die Chalkone wirken antiviral, antioxidativ, antiproliferativ
  • Licoricidin wirkt antiinflammatorisch, antiallergisch, antiasthmatisch


Dosierung / Anwendungsform

Tee: 5 – 10 g geschnittene Wurzel als Tagesdosis. 1 – 2 TL der Wurzel (ca 1,5 g) mit 150 ml Wasser kurz aufkochen und 10 Min ziehen lassen. 4 Tassen tgl. nach den Mahlzeiten; im Akutfall 1 Tasse alle 2 Stunden
Tinktur: 30 – 60 Tropfen bis zu 3 x tgl.
Dauer der Anwendung nicht länger als 4 – 6 Wochen
Der “No-effect-level” von Glycyrrhizin beträgt 2 mg/Kg Körpergewicht

Nebenwirkung / Kontraindikation

Bei Überdosierung (Langzeitanwendung, mehr als 4 Wochen):
Ödeme, Kalium-Mangel, Natriumerhöhung, Blutdrucksteigerung, Brustwachstum bei Männern (östrogenartige Wirkung)
Vorsicht in der Schwangerschaft: durch Erhöhung des Stresshormons Cortisol kann die gesunde Gehirn- und Hormondrüsenentwicklung beeinträchtigt werden
Eine kritische Dosis kann jedoch allein durch Tee trinken (3 – 4 Liter Süßholztee) kaum erreicht werden



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